Ab Juni 2024 müssen Notaufnahmen ihre Patientinnen und Patienten auf der Basis einheitlicher Vorgaben einschätzen – nicht wenige werden die Klinik womöglich unbehandelt, nur mit einem Vermittlungskode in der Tasche verlassen. Und damit sind die Pläne der Bunderegierung noch nicht erschöpft. Die Notfallversorgung, die seit vielen Jahren alle Beteiligten plagt, soll laut Regierungskommission vor allem durch eine bessere Patientensteuerung entlastet werden. Erhalten Menschen mit akuten Beschwerden dadurch in Zukunft die richtige Versorgung? Experten wie Martin Pin von der Deutschen Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) bezweifeln, dass die Probleme an der Sektorengrenze am „gemeinsamen Tresen“ gelöst werden, und plädiert für eine Notfallmedizin als eigenständige, sektorenunabhängige Fachdisziplin. Lesen Sie im neuen „Blickpunkt Klinik“, was die Bundesregierung plant, wie Versorgungsketten besser organisiert werden könnten, und welche Rolle die Finanzierung spielt.
Und spielen die Möglichkeiten und Beschränkungen von Menschen mit Down-Syndrom überhaupt noch eine Rolle?
https://www.blickpunkt-klinik.de
Hessen droht eine „Pflegekatastrophe“, zu diesem Schluss kommt die BARMER Krankenkasse in einem Dossier aus dem Jahr 2022. In den Pflegeeinrichtungen ist dies deutlich zu spüren; bereits heute sind viele Träger am Limit ihrer Kapazitäten angelangt. Um dem zu begegnen, müssen alle verfügbaren Potenziale genutzt werden. Dennoch sind viele Pflegehelfer:innen aus sog. Drittstaaten von der Ausreise bedroht und das, obwohl sie die staatlich anerkannte einjährige Qualifizierung zum/zur Pflegehelfer:in erfolgreich absolviert haben.
Trotz Pflegenotstand sind viele ausländische Pflegehelfer:innen in Frankfurt von Abschiebung bedroht.
https://akds.info/hessenausreise
Elf Menschen starben bei dem Brand in einer Urlaubsherberge im elsässischen Wintzenheim, zehn Menschen mit Behinderung und ein Betreuer. 17 weitere wurden verletzt und stehen unter Schock.
Die Ursachen für den Brand in der Kleinstadt nahe Colmar sind bislang noch nicht umfassend geklärt. Aber die Umstände sind offenbar so belastend für die Besitzerin der Herberge, dass die Staatsanwaltschaft Paris am Freitag verkündete, sich der Ermittlungen “aufgrund der Schwere der Vorwürfe und der Zahl der Opfer” angenommen zu haben.
https://akds.info/elsassfeuer
In einem Artikel auf der Webseite des Deutschen Behindertensportverbandes aus dem Jahr 2021 wird darauf hingewiesen, dass mehr als jeder zweite Mensch mit Behinderung bei einer Umfrage angegeben hat, keiner sportlichen Aktivität im Alltag nachzugehen. “Waren es im zweiten Teilhabebericht noch 46 Prozent, sind es diesmal 55 Prozent. Da die veröffentlichten Zahlen von 2017 datieren, schlagen die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch gar nicht zu Buche.”
Und während die Ideologen den Ersatz der Behindertensportgruppen durch Inklusion in das “normale” Sportvereinsleben fordern überlegen Skeptiker, ob es Menschen mit Down-Syndrom gefallen könnte, dabei immer zu den Leistungsschwächeren zu gehören. Aber lesen Sie selbst:
https://dieneuenorm.de/kolumne/inklusive-breitensportangebote/
Und eins bleibt richtig: mehr Sport würde das Leben von Menschen mit Down-Syndrom ausgeglichener machen und ihnen gut tun, auch wenn sie das selbst nicht alle einsehen würden.
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Stärkung der Früherkennung
Auf Antrag der Patientenvertretung wird der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) über die Aufnahme einer neuen Früherkennungsuntersuchung für Kinder im Alter von 9 bis 10 Jahren beraten. Im Fokus der Untersuchung sollen – gerade auch vor dem Hintergrund der Folgen der Corona-Pandemie - die Themen Übergewicht/Adipositas, Bewegung und Medienkonsum, psychische Auffälligkeiten sowie eine Impfberatung stehen.
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat uns eine Übersicht der bundesweiten (Online-) Angebote für sorgende und pflegende An- und Zugehörige geschickt. Bei Interesse in Ihrer Familie bitten wir um eine mail an .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen) damit wir Ihnen die Liste zur Verfügung stellen können.
In einer Umfrage für den Deutschen Beamtenbund hielten 69 Prozent der Befragten den Staat für überfordert. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. In Ostdeutschland sind sogar 77 Prozent der Befragten dieser Meinung. Bei der Frage, auf welchen Feldern der Staat überfordert sei, wurde 2022 die Energieversorgung als erstes genannt. Jetzt steht mit 26 Prozent die Asyl- und Flüchtlingspolitik an erster Stelle.
Wenn die Vertrauensfrage an das Thema Inklusive geknüpft würde ergeben sich wahrscheinlich noch deutlich schlechtere Werte für unseren Staat.
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Unter dem Titel „Menschenrechte jetzt!“ veröffentlicht ein Bündnis deutscher Nichtregierungsorganisationen zur UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) seinen Parallelbericht. Gemeinsam mit dem Bericht der Bundesregierung bildet er die Grundlage, auf der Ende August der zuständige UN-Fachausschuss in Genf Deutschland zur Umsetzung der UN-BRK prüfen wird. Die Interessen der Menschen mit Down-Syndrom wurden von der LEBENSHILFE vertreten. Machen Sie sich selbst ein Bild.
Die Patientenvertretung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat einen Antrag eingebracht, der die Aufnahme eines Beratungsverfahrens zur Verbesserung der Hilfsmittelversorgung zum Gegenstand hat. Der Antrag zielt NICHT auf eine Ausweitung des Leistungsanspruchs für Hilfsmittel, sondern auf eine Beschleunigung, Vereinfachung und Transparentwerdung des Versorgungsprozesses.
Dazu läuft eine Befragung bei Betroffenen. Wenn Sie an der Teilnahme interessiert sind, also über eigene Erfahrungen bei der Beantragung und Bewilligung (oder Ablehnung) von Hilfsmitteln verfügen, schreiben Sie bitte an .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen) damit wir Ihnen den Fragebogen zusenden können.
Die BAG SELBSTHILFE begrüßt das Vorhaben, die Aufsicht über den Datenschutz zu harmonisieren, sieht das Kernproblem der Datennutzung aber in der unzureichenden Verknüpfung und der unzureichenden Validität der Daten. Die neu vorgesehene anlassbezogene Forschungskennziffer kann aber hier nur ein erster Schritt sein.
„Die Einführung einer allgemeinen Patientenidentifikationsnummer ist Grundvoraussetzung für eine systemweite patientenbezogene Datennutzung. Sie würde auch im Zusammenhang der Vorbereitungen zur Anschlussfähigkeit des nationalen Datenraums an den europäischen Datenraum eine wichtige Voraussetzung darstellen. Leider reflektiert der Referentenentwurf hierzu die noch bestehenden Schwächen des Vorschlags der Europäischen Kommission zur Ausgestaltung des europäischen Datenraums viel zu wenig“, macht Bundesgeschäftsführer Dr. Martin Danner deutlich.
Wer noch keinen Podcast gehört hat kann hier einsteigen: ein Wort wird erklärt mit dem viele Menschen in Deutschland nichts anfangen können. Und dann geht es um den Albtraum von Eltern behinderter Kinder: tödliche Gewalt in einer evangelischen Anstalt für Menschen mit Behinderungen in der viele Eltern ihre Kinder gut aufgehoben dachten. Das es keine Garantien gibt ...
Vier Menschen sind tot, der Ableismus lebt weiter. In dieser Folge tauchen wir in ein dunkles Kapitel ableistischer Gewalt ein. Es geht um den grausamen Serienmord an Martina W., Christian S., Lucille H. und Andreas K. im Potsdamer Oberlinhaus 2021. Lasst euch mitnehmen auf eine Reise, die euch zum Nachdenken über den Umgang mit Gewalt an Menschen mit Behinderung anregt. Das mediale Echo mag verstummt sein, aber wir haben den Fall nicht vergessen. Denn das Echo der Vergangenheit hallt auch in der Gegenwart nach.
Auf Spotify zu hören: https://akds.info/gewaltimoberlinhaus
“In den letzten Wochen habe ich mich mit dem Phänomen der “Schaum-Symbolik” beschäftigt. Es nervt mich zunehmend, wenn Empathie für Menschen mit Behinderungen gezeigt wird, aber keine konkreten Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Situation ergriffen werden. Was bringen überhaupt diese politischen Diskurse, in denen symbolische Gesten und leere Worte anstelle konkreter Maßnahmen zur Förderung der Inklusion verwendet werden. Wir brauchen echte Handlungsschritte und Ergebnisse, um die Situation von Menschen mit Behinderungen zu verbessern.”
https://akds.info/schattenseiten-mitgefuehl
Bundesseniorenministerin Lisa Paus hat heute den zweiten Bericht des unabhängigen Beirats für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf entgegengenommen. Die Mitglieder haben in fünf Kapiteln dargelegt, wie die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf besser gelingen kann. Kern des Berichts sind zukunftsweisende Empfehlungen zur Ausgestaltung einer praxistauglichen Familienpflegezeit und zur Einführung eines neuen Familienpflegegelds für häuslich pflegende Erwerbstätige. Darüber hinaus enthält der Bericht wichtige Ausführungen speziell zu Pflegenden in kleinen und mittelständischen Unternehmen und auch zu der besonderen Situation von Angehörigen, die pflegebedürftige Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene versorgen.
Noch’n Bericht, noch ne Kommission, noch mehr Termine, noch mehr Papier. Lösungen und echte Maßnahmen? Wir bleiben gespannt.
https://akds.info/kommissionpflegevereinbarung
Am heutigen Freitag, den 11. August, widmen sich einige Presseartikel dem Thema Pflege:
Berliner Morgenpost: Ruf nach mehr Hilfe für pflegende Angehörige
Lausitzer Rundschau: Ein Stück Anerkennung
Frankfurter Rundschau: BEZAHLTE PFLEGEZEIT, Teuer, aber notwendig
Weser Kurier Bremen: Die Zweiklassengesellschaft in der Pflegeversicherung
Wirtschaftswoche: Pflegt auch die Pfleger!
Bei Interesse: Schreiben Sie uns an .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Email-Adresse zu sehen)
“Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wurde im Zuge der Gesundheitsreform des Jahres 2004 gegründet. Das Institut ist eine fachlich unabhängige wissenschaftliche Einrichtung der privaten und gemeinnützigen Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Die Stiftung verfolgt das Ziel, evidenzbasierte Entscheidungen in Gesundheitsfragen zu unterstützen.”
So beschreibt sich das Institut selbst auf seiner Website.
Einige europäische Länder erlauben noch immer die Zwangssterilisation von behinderten Menschen - eine neue EU Richtlinie könnte dies ändern.
Ein Film auf arte: https://akds.info/Zwangssterilisation - arte
Vor zwei Jahren ertrinken bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal 12 Bewohner*innen in einem Heim für Menschen mit Behinderungen. Das Magazin andererseits fragt im Dokumentarfilm “Rette sich, wer kann”, ob der Tod hätte verhindert werden können. Jonas Karpa hat mit zwei der Filmemacher*innen gesprochen.
https://akds.info/ahrtaldokufilm
Auf der Website von Mareike Kaiser erscheint eine Reihe „Ferien mit behindertem Kind“. “Wir drei – Anna, Bárbara und Simone -, sowie weitere Gastautor*innen werden euch von unseren Ferien aus verschiedenen Perspektiven erzählen.”
Schauen Sie vorbei: https://akds.info/ferienreihe2023
Auch der Arbeitskreis Down-Syndrom Deutschland e. V. unterstützt das am 27.07.23 veröffentlichte Positionspapier des Inklusionsbeirates bei dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen zum Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen und fordert dringende Maßnahmen um ein barrierefreies Gesundheitswesen für alle Menschen umzusetzen.
In Ennepetal wurde Ende Juli ein Demenzpfleger wegen des Verdachts auf schwere sexualisierte Gewalt gegen mindestens neun Frauen mit Demenz festgenommen. Vor diesem Hintergrund fordert das Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW (Netzwerk NRW) von der nordrhein-westfälischen Landesregierung weitere Maßnahmen, um die Schutzlücke für Frauen mit Behinderungen zu schießen.
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